Monitoringbericht 2017 – Wechselaufkommen im Strom- und Gasmarkt erreicht Höchststand

Die Bundesnetzagentur und das Bundeskartellamt haben am 20.11.2017 den Monitoringbericht 2017 veröffentlicht. Dieser gibt offiziell Aufschluss über die Anzahl der Wechselvorgänge im Strom- und Gas- sowie im Heizstrommarkt im Kalenderjahr 2016.

Das Wechselaufkommen im Strommarkt hat mit 4,6 Mio. Haushalte seine neue Höchstmarke erreicht. Dies entspricht einem Anstieg von 595.000 Wechslern bzw. 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das Wechselaufkommen im Gasmarkt ist um knapp 34 Prozent auf ca. 1,5 Mio. Wechsler gestiegen. Davon haben rund 83 Prozent unabhängig von Umzügen stattgefunden.

Wechselvorgänge im Strommarkt (absolut in Mio.)

Quelle: Bundesnetzagentur, 2017

 

Grundversorger verlieren Haushaltskunden

Das steigende Wechselaufkommen hat vor allem im Strommarkt zu einem deutlichen Rückgang der Kundenzahlen der Grundversorger geführt. So fiel der Anteil der Kunden, die noch im Rahmen der Grundversorgung beliefert werden um 1,4 Prozentpunkte auf 30,6% und der Anteil der Kunden, die vom Grundversorger außerhalb von Grundversorgungsverträgen beliefert werden, um 2,2 Prozentpunkte auf 40,9%. Im Gegensatz dazu hat der Anteil der Haushaltskunden, die von einem anderen Unternehmen als dem Grundversorger beliefert werden, um 3,7 Prozentpunkte zugenommen und beträgt nun 28,6 Prozent.

Absolut betrachtet haben die Grundversorger 2016 etwa 1,5 Mio. Stromkunden verloren, deutlich mehr als noch im Vorjahr. Aufgrund der anhaltenden Marktdynamik ist davon auszugehen, dass das Wechselaufkommen 2017 nochmals angestiegen ist und die Grundversorger schneller Marktanteile verlieren als in der Vergangenheit.

Versorger, die Kunden akquirieren, haben hingegen weiterhin mit hoher Fluktuation zu kämpfen. So lag die Wechselquote unter den Kunden, die schon 2015 von einem anderen Versorger als dem Grundversorger beliefert wurden, im Jahr 2016 bei etwa 27%. Allerdings ist über die letzten Jahre festzustellen, dass die Wechselraten bei den Mehrfachwechslern insgesamt etwas nachgelassen haben.

 

Vertragsstruktur Haushaltskunden Strom


Quelle: Bundesnetzagentur, 2017

 

Kundenbindung muss verstärkt werden

Strategisch bedeutet die Entwicklung für die Grundversorger, dass die Kundenbindungsmaßnahmen intensiviert werden und Rückgewinnungsstrategien etabliert werden müssen. Dies erfordert auch die Schaffung und Kommunikation von echten Mehrwerten, die die Identifikation der Kunden mit der Marke und den Produkten des Anbieters steigern.

Gleichzeitig steigt die Notwendigkeit zur Akquisition von Neukunden zum Ausgleich der erlittenen Verluste. Hierbei müssen, abhängig von den Akquisitionszielen und der Positionierung des Unternehmens, individuelle Strategien unter Berücksichtigung aller Vertriebskanäle entwickelt werden.

Gerne unterstützen wir Sie bei den genannten Themen sowohl strategisch als auch in der Umsetzung.

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