Suchmaschinenmarketing – Was Versorger 2018 beachten müssen

Google hat damit begonnen, einen Mobile-First-Index aufzubauen. Eine Webseite muss zukünftig für die Nutzung auf mobilen Endgeräten optimiert sein, damit diese eine hohe Platzierung in den Suchergebnissen erzielen kann. Dies hat auch für Energieversorger nicht zu unterschätzende Auswirkungen.

Der Großteil der Anbieterwechsel von Haushaltskunden im Energiemarkt findet online statt. Die Vertriebskanalstudie Energie 2017 hat ermittelt, dass die Quote der Internetabschlüsse zwischen 2014 und 2017 von 55 auf 64 Prozent gestiegen ist. Die Informationsbeschaffung zu Anbietern oder Produkten erfolgt zum Großteil über das Internet. Umso wichtiger ist es aus vertrieblicher Sicht, im Rahmen des Suchmaschinenmarketings (SEM) die neuesten Kriterien von Google bei der Suchmaschinenoptimierung (SEO) zu berücksichtigen, um die eigene organische Auffindbarkeit zu garantieren.

Mobile Suchanfragen immer häufiger

Die Veränderungen des Google-Suchalgorithmus fußen auf der zunehmenden Nutzung mobiler Endgeräte wie Smartphones, die bspw. auch in Deutschland stetig zunimmt, während Desktop-PCs immer weniger verwendet werden (siehe Graph). Google hat auf diese Entwicklung reagiert und einen Mobile-First-Suchindex aufgebaut. Initiiert ein Nutzer eine Suche über ein mobiles Endgerät, bevorzugt Google die mobile Version einer Webseite und bewertet deren Inhalte, sodass diese in der Ergebnisliste weiter oben erscheinen. Zwar werden die Desktop-Versionen der Webseite weiterhin und vor allem bei der Desktop-Suche berücksichtigt, langfristig soll aber – dem Nutzungsverhalten geschuldet – der Mobile-First-Index den Desktop-Index ganz ablösen. Somit müssen Webseiten auf die Nutzungsgewohnheiten und die neuen technologischen Anforderungen von Google ausgerichtet werden, damit diese im relevanten Bereich auftauchen.

Quelle: StatCounter

Konsequenzen für Energieversorger

Bisweilen finden sich im Web immer noch Seiten von Energieversorgern, die nicht auf Smartphones oder Tablets betrachtet werden können. Viele Energieversorger haben ihre Webseiten in den vergangenen Jahren um ein Responsive Design erweitert. Mit dem Mobile-First-Index wird ein Responsive Design zum absoluten Muss, denn der Google-Algorithmus prüft zuerst, ob zu der Mobile-Version auch eine Desktop-Variante existiert und nicht wie bisher umgekehrt. Ist keine mobile Version verfügbar, fällt der Webseiten-Betreiber im Ranking zurück.

Zukünftig kommt auch der Ladegeschwindigkeit mobiler Webseiten größeres Gewicht zu. Energieanbieter sollten also auf genügend Performance, d.h. Ladegeschwindigkeit, der mobilen Webseiten achten und die für ein störungsfreies Nutzererlebnis nötige Server-Kapazität bereitstellen.

Versorger, die mobile Webseiten (m.URL.de) betreiben, müssen diese auf Vollständigkeit überprüfen. Abgespeckte mobile Versionen beeinflussen das Ranking negativ. Das gilt auch für Audio-, Video- oder Bildinhalte. Die mobile Version muss zukünftig alles bieten, was die Desktop-Version auch bereithält. Diese Anforderung birgt auch Herausforderungen. Denn Google bezieht auch das Nutzererlebnis stärker mit ein. Wird eine mobile Webseite aufgrund der neuen Anforderungen überfrachtet und unübersichtlich, springen Nutzer schneller wieder ab. Das wirkt sich wiederum negativ auf das Ranking aus.

Mit der Aufwertung mobil optimierter Webseiten durch Google wird sich auch die generelle Erwartungshaltung der Kunden an Usability und Funktionsumfang erhöhen. So sollte zukünftig bspw. alle Funktionen des Online-Kundencenters auch auf dem Smartphone verfügbar oder ein Tarifrechner genauso einfach zu bedienen sein, wie am Desktop-PC.

Investitionen in Suchmaschinenmarketing steigen

Neben der organischen Auffindbarkeit wird im SEM auch die mobile Suchmaschinenwerbung (SEA) weiter an Bedeutung gewinnen. Laut dem Bundesverband für digitale Wirtschaft (BVDW e.V.) hat im Jahr 2017 die digitale Werbung in Form von Display-Werbung und Suchwortvermarktung mit 29,9 Prozent der Nettowerbeinvestitionen erstmals das Fernsehen mit 29,7 Prozent als wichtigsten Werbeträger überholt. Die Investitionen in SEA stiegen laut dem BVDW e.V. zwischen 2015 und 2016 um fünf Prozent auf 3,08 Mrd. Euro. Im Jahr 2022 sollen sie laut dem Statista Digital Market Outlook bei 3,5 Mrd. Euro liegen, wobei dann 2,6 Mrd. Euro auf die Desktop- und 909 Mio. Euro auf die Mobile-Suchmaschinenwerbung entfallen sollen (siehe Diagramm). Das Umsatzwachstum von Mobile-SEA soll zwischen 2018 und 2022 allerdings 41,6 Prozent betragen, während Desktop-SEA nur knapp zwei Prozent erzielt (siehe Diagramm).

Quelle: Statista Digital Outlook

 

Wie die Vertriebskanalstudie Energie impliziert, ist die Auffindbarkeit im Internet ein wichtiger vertrieblicher Aspekt. Insgesamt führen die zunehmende Relevanz des mobilen Internets und die steigenden Online-Werbeausgaben zu neuen Anforderungen an die eigene Webseite, aber auch an den Service und alle dahinterliegenden Prozesse.

Denn nur wer auch auf dem Mobilgerät ein durchgängiges Nutzererlebnis bietet, wird Kundenzufriedenheit und Loyalität erzeugen können. Um das eigene Internetangebot weiterentwickeln zu können, sollte auf Basis einer Analyse der aktuellen Online-Performance festgestellt werden, inwieweit kurzfristig Handlungsbedarf besteht.

Anschließend können im Rahmen eines Workshops die gewünschten Funktionalitäten der Webseite im Hinblick auf Ziele wie Kundenakquisition, Kundenbindung, Serviceoptimierung etc. und ein praktikabler Umsetzungsweg festgelegt werden.

Gerne unterstützen wir Sie bei diesen Schritten!

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