Auch bei Preissenkungen drohen Kundenverluste

Zum ersten Mal seit Jahren kündigen Stromversorger wie bspw. EnBW, enviaM, die Stadtwerke München, die Lechwerke, die Mainova und die Süwag zum Jahreswechsel Preissenkungen an. Vor allem gesunkene Beschaffungskosten und fallende Umlagen machen dies trotz teilweise steigender Netzentgelte möglich.

Obwohl die Botschaft eigentlich positiv ist und die Kundenbindung stärken müsste, werden die Verbraucher auch durch Preissenkungen zum Versorgerwechsel motiviert. Fallende Preise senden nämlich das Signal, dass Einsparpotentiale am Markt bestehen. Gerade im Rahmen der Pressediskussionen, ob die Preissenkungen nicht noch höher ausfallen könnten, stellen die Verbraucher die Preissenkung in Frage und informieren sich über andere, günstigere Angebote.

Diese Erfahrung musste die Energiewirtschaft bereits im Herbst 2010 machen, als die Gaspreise auf breiter Front zurückgingen. Anstelle einer Beruhigung des Wechselaufkommens stieg die Anzahl der Wechselvorgänge – allerdings auch in Verbindung mit einem sehr hohen Wechselaufkommen im Strommarkt – im Gasmarkt deutlich an.

Preissenkungen – sowohl bei Strom als auch bei Gas – müssen deshalb wohl überlegt sein und durch flankierende Kundenbindungsmaßnahmen begleitet werden. Dazu gehört u.a. eine nachvollziehbare Kommunikation, die die Präferenzen und Einstellungen unterschiedlicher Kundensegmente berücksichtigt.

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