Insolvenzen bei Energieversorgern nehmen zu

Obwohl laufend neue Energieversorgungsunternehmen gegründet werden und die Anzahl der Anbieter weiterhin steigt, sind neue Anbieter in den letzten Monaten verstärkt in den Insolvenzbekanntmachungen aufgefallen. Seit dem Frühjahr meldeten Versorger wie Enversum, Energieagenten und jüngst die Deutsche Erdgashandels GmbH Insolvenz an. Darüber hinaus gibt es Anbieter wie Richtigstrom und Eveen, die sich im Schutzschirmverfahren befinden und innerhalb von drei Monaten eine Restrukturierung in Eigenregie durchlaufen sollen.

Beschaffungskosten und interne Probleme als Ursache

Als Grund für die Zahlungsunfähigkeit werden häufig steigende Energiepreise genannt. Da die Unternehmen wohl einerseits überwiegend kurzfristig am Spotmarkt beschaffen und ihren Kunden andererseits langfristig Preissicherheit versprechen, schwindet der finanzielle Handlungsspielraum schneller als man es wahrhaben möchte.

Darüber hinaus gibt es sicherlich noch andere Gründe für die zunehmenden Schwierigkeiten neuer Anbieter, die allerdings meist sehr individueller Natur sind. Zusammenfassend kann man aber sicherlich sagen, dass bei zunehmendem Wettbewerb und Kostendruck Fehler viel schneller bestraft werden, als bislang. 

Kunden fallen an den Grundversorger

Für die Versorger, die ihr Unternehmen jahrelang mühsam aufgebaut haben, bedeutet die Insolvenz meist das Ende. Wenn die Kunden erst einmal in die Ersatzversorgung gefallen sind, ist die geschäftliche Basis verloren und es gibt kaum Möglichkeiten für einen Neuanfang. Das relativ neue Schutzschirmverfahren ist sicherlich eine Variante, die Erfolg versprechen kann. Hierfür muss aber eine Chance auf Restrukturierung bestehen und die Geschäftsführung diesen Zeitpunkt antizipieren. Dies ist sicherlich nicht überall möglich, zumindest nicht dann, wenn der Weg zum Insolvenzgericht schon unvermeidlich geworden ist.

Werden Möglichkeiten zur frühzeitigen Sanierung versäumt?

Erstaunlich ist, dass es den von der Zahlungsunfähigkeit bedrohten Unternehmen nicht schon im Vorfeld gelungen ist, das Unternehmen zu retten, z.B. indem man einen Partner sucht, der die Finanzierungslücke schließt. Derzeit sind viele Versorger auf der Suche nach Möglichkeiten Kunden zu gewinnen. Anorganisches Wachstum durch den Erwerb einer Beteiligung oder die Komplettübernahme von anderen Versorgern sind dabei interessante Optionen. Zwar will man im Normalfall ein gesundes Unternehmen mit stabiler und profitabler Kundenbasis erwerben, aber dennoch lohnt sich die Überlegung, in sanierungsbedürftige Partner zu investieren, wenn die Konditionen insgesamt stimmen.

Daher sollte jeder Versorger, sobald er die aufkommenden Probleme erkennt, parallel zum Versuch, selbst umzusteuern, direkt mit potenziellen neuen Gesellschaftern Kontakt aufnehmen. Je mehr Zeit man für Verhandlungen und die Auslotung der jeweiligen Interessen hat, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, das eigene Unternehmen erfolgreich weiterzuführen.

Kreutzer Consulting kennt Versorger, vom Stadtwerk bis zum neuen Anbieter, die an Beteiligungsoptionen interessiert und jederzeit bereit sind, das Gespräch aufzunehmen. Gleichzeitig kennen wir auch Versorger, die den Verkauf ihres Unternehmens oder zumindest einer Beteiligung erwägen und auf der Suche nach ernsthaften Interessenten sind.

Über Ihre Möglichkeiten diskutieren wir gerne in einem persönlichen Gespräch!

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